Die Begründung der Jury macht deutlich, warum der Verein "Spiel & Sport International" aus 27 Vorschlägen ausgewählt wurde. Nahezu unbemerkt verlief ein Protest
Paderborn. Der Verein „Spiel & Sport International" ist am Freitagabend mit dem Paderborner Integrationspreis gewürdigt worden. Die Jury wählte den seit 1980 bestehenden Verein aus insgesamt 27 Vorschlägen aus, weil sich seine Mitglieder „seit 39 Jahren dafür einsetzen, Paderborner Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Herkunft zueinander zu bringen", wie es zur Begründung hieß.
„Spiel & Sport International" veranstaltet seit 1983 das internationale Spielfest in den Paderauen. „Durch den Sport, das Tanzen und Spielen können sich Menschen unterschiedlichster Nationalitäten in ihrer Freizeit näher kommen, sich gegenseitig besser kennenlernen und verstehen", so die Jury. Das Fest sei längst zu einer festen Größe in der Paderborner Sport- und Kulturszene geworden.
"Ein Verein mit Vorbildcharakter"
Der Verein habe einen Vorbildcharakter, weil die Vereinsmitglieder schon zu einer Zeit die Bedeutung der Integration erkannt hätten, als dieses Thema noch nicht in der breiten Masse der Bevölkerung und der Politik angekommen gewesen sei. „Außerdem hat das unermüdliche Engagement in der Mobilisierung von Vereinen und Einrichtungen einen großen Vorbildcharakter." Der Verein habe „sehr nachhaltig zu einem besseren Miteinander in Paderborn" beigetragen und einen enormen Beitrag zur Integration geleistet.
„Wir freuen uns, dass das Spielefest so ernst genommen wird", sagten Margot und Hermann Temme sowie Artur Domingues vom Vereinsvorstand über die Würdigung. Die Stadt sei seit Vereinsgründung offener geworden, betonten sie. Ihre Auszeichnung nahmen sie im Beisein von rund 230 Gästen aus den Händen von Bürgermeister Michael Dreier und dem Integrationsrats-Vorsitzenden Recep Alpan entgegen. Die anderen Vorgeschlagenen erhielten eine Urkunde. Der ehemalige SCP-Spieler Antonio Di Salvo hielt die Festrede.
Bei Alpans Rede verließen die drei Mitglieder der Biohaus-Stiftung aus Protest gegen seine Türkei-Äußerungen den Saal. Verani Kartum vom SC Aleviten war der Veranstaltung wie angekündigt ebenfalls aus Protest ferngeblieben.
[nw.de, Birger Berbüsse]